30 Jahre Vielfalt und Kompetenz

Die Geschichte

Am 29.10.1990 wurde der Verein Macht los e.V. von einer Angehörigeninitiative und professionell in der Behindertenarbeit Tätigen gegründet. Anlass war, den schon in der DDR bestehenden „Jugendclub für Rehabilitanden“ in die neuen Strukturen zu retten und als „Freizeitclub“ in freigemeinnützige Trägerschaft zu übernehmen. Macht los e.V. – der Name wurde Programm, die Gründungsmitglieder machten los und unternahmen etwas für und mit Menschen mit Behinderungen. Jetzt feiert der Freizeitclub für Jugendliche und erwachsene Menschen mit Behinderungen gemeinsam mit dem Trägerverein sein 30jähriges Bestehen - Herzlichen Glückwunsch.

Im Jahr 1991 gab es eine Anfrage an den Verein zur Übernahme der Trägerschaft über einen Psychosozialen Dienst im Auftrag des Landesamtes für Soziales und Versorgung. Die Trägerschaft wurde zügig umgesetzt. Damit war gleichzeitig der Grundstein gelegt für die weitere Ausrichtung des Vereins auf professionelle Unterstützungsangebote für Menschen mit psychischen Erkrankungen. Es folgten die Eröffnung der Kontakt- und Beratungsstelle, des Tageszentrums, der Wohnstätte sowie von aufsuchenden Hilfen in der eigenen Wohnung.

Es blieb nicht aus, dass der Verein sich auch von guten Projekten verabschieden musste. In Fahrradladen und Cafeteria fanden Menschen mit Behinderungen 10 bzw. 15 Jahre geeignete Arbeitsplätze. Die soziale Idee war eine sehr gute, wirtschaftlich konnte diese nicht dauerhaft getragen werden.

Heute werden Beschäftigungsangebote im Tageszentrum realisiert. Neben Angeboten im Haus finden sich erfreulicherweise immer wieder Firmen, die Arbeitserprobungen unter realen Bedingungen anbieten.

 

Unsere Mission

Der Verein macht Unterstützungsangebote, die exklusiv für und mit Menschen mit psychischen Erkrankungen und Menschen mit Behinderungen gestaltet werden. Gleichzeitig nehmen inklusive Angebote zur Teilhabe am öffentlichen Leben einen breiten Raum ein. Und das von Anfang an. Früher sagten wir Integration, heute heißt es Inklusion.

Praktisch bedeutet dies, dass jeder mit gleichen Chancen am gesellschaftlichen Leben teilnehmen kann: Ausflüge machen, ins Theater gehen oder zum Fußballspiel, selber in einem Sportverein aktiv sein oder in einem Chor mitsingen. Unsere professionell und freiwillig Tätigen unterstützen dabei, kulturell und sportlich Teilhabe zu erleben. Aber auch wenn es darum geht, die eigenen Bürgerrechte wahrzunehmen, zu Wahlen zu gehen oder sich an Petitionen zu beteiligen, werden Hilfen nachgefragt.

Für viele Menschen mit Schwerbehinderungen nimmt der Lebensbereich Arbeit einen sehr hohen Stellenwert ein. Sie erhalten im Integrationsfachdienst Beratung und Begleitung, um Arbeitsplätze zu sichern oder zu vermitteln. Gespräche mit Arbeitgebern gehören ebenso dazu, wie die Beratung zu technischen oder finanziellen Hilfen. Im Lebensbereich Arbeit unterstützen heißt auch, einfach mal zuzuhören, wenn es darum geht, sich die Probleme von der Seele zu reden.

Manchmal fangen die Unterstützungsangebote im scheinbar Kleinen an, wie z.B. ein eigenes Girokonto zu besitzen oder durch einfache Sprache Zugang zu wichtigen Informationen zu bekommen. Da gibt es noch immer viele Barrieren, die abzubauen sind. Als grundlegendes Recht ist in der UN -Behindertenrechtskonvention verankert, selbst entscheiden zu können, wie und wo man leben möchte und welche Hilfen dabei benötigt werden. Der Verein unterstützt benachteiligte Menschen mit seinen vielfältigen Angeboten dabei, das Recht auf Selbstbestimmung und Lebensqualität umzusetzen.

Ganz Herzlichen Dank

Ich danke allen derzeitigen und ehemaligen Mitarbeiter*innen, ehrenamtlich Tätigen, FSJler*innen, Praktikant*innen sehr herzlich für ihr großes Engagement und den erfolgreichen Einsatz für Menschen mit Behinderungen und Menschen mit psychischen Erkrankungen.

Wir alle können stolz sein auf das bisher Erreichte. Darauf, dass wir für viele Menschen in Cottbus und Umgebung zuverlässiger und kompetenter Ansprechpartner sind. Darauf, dass wir vielfältige und individuell gestaltbare Unterstützungsangebote bereithalten können und darauf, dass wir den vielen Menschen, die unsere Angebote in Anspruch nehmen, im täglichen Einsatz zur Seite stehen.

Mein großer Dank gilt besonders auch unseren langjährigen Vereinsmitgliedern, ohne die die soziale Arbeit des Vereins nicht denkbar wäre.

Statt Jubiläumsfeier

Noch im September waren wir optimistisch und haben eine Jubiläumsfeier zum 30. Geburtstag des Vereins geplant. Nun kam doch wieder alles anders. Wir mussten die Feier absagen.

Stattdessen wird es am 29.10.2020 im Haus eine Ausstellungseröffnung in einem den derzeitigen Hygieneanforderungen entsprechenden Format geben. Alle unsere angemeldeten Besucher*innen können sich auf ein kleines Geburtstagstörtchen freuen.

Die Ausstellung „Erinnerungen und Geschichten aus 30 Jahren Macht los e.V.“ wird bis Anfang des nächsten Jahres zu sehen sein.

  

Ich wünsche uns allen weiterhin eine gute und erfolgreiche Zusammenarbeit, neue Ideen für die Zukunft und viel Freude an der gemeinsamen Arbeit.

Ihre

Barbara Klement
geschäftsführender Vorstand
 
 

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